Firmengeschichte Framo
1923 wurden die Metallwerke Frankenberg/Sachsen von Jorgen Skafte Rasmussen zur Herstellung von Motorradzubehör wie Sättel, Kupplungen, Vergaser für die Firma DKW und andere Fabrikate gegründet.
1927 wurde aus der Kombination eines Motorrades mit einer Ladefläche der robuste und preiswerte DKW-Eil-Lieferwagen (Typenbezeichnung TV 300) als motorisiertes Dreiradfahrzeug hergestellt und schnell erfolgreich abgesetzt. Nun folgten etliche Weiterentwicklungen wie die Typen ZW 200, LT 200, LTH 200 und LTH 300. Ab 1933 wurden die Werke mit inzwischen 700 Mitarbeitern schrittweise nach Hainichen verlegt, wo Rasmussen die ehemaligen Werkhallen einer Kämmerei- und Spinnerei erworben hatte. Obwohl die Fabrik nun nicht mehr am Ursprungsort ansässig war,
erfolgte am 1. Januar 1934 die Umbenennung der Metallwerke in Framo-Werke GmbH; der Name war eine Abkürzung aus dem Herstellungsort "FRAnkenberg" und "MOtorenwerke". Ab diesem Jahr kamen auch Personen-Kleinwagen mit luftgekühlten DKW-Einbaumotoren und Frontantrieb in das Angebot: zunächst gab es das Dreiradfahrzeug Stromer FP 200 mit einem Rad vorne und zwei Rädern hinten sowie mit einer Stromlinienkarosserie. Die Nachfolger Piccolo VH 200 und Piccolo VH 300 hatten vier Räder und zuerst eine geschlossene Motorhaube ähnlich der des Tatra 11. Später wurde eine Kühlerattrappe eingebaut. In drei Jahren wurden von den drei Baureihen allerdings nur insgesamt ca. 1.070 Exemplare verkauft.
1938 kam als erstes neues vierrädriges Transport-Nutzfahrzeug der V 500 mit einem Motor von 500 cm³ Hubraum und einer Leistung von 15 PS auf den Markt. Die Höchstgeschwindigkeit betrug 60 km/h. Bis 1943 folgten noch zahlreiche weitere Transporter.
Nach 1945 musste ein neues Kapitel der Nutzfahrzeugproduktion in Hainichen aufgeschlagen werden: mit wenigen Arbeitskräften eröffnete zunächst ein Reparaturbetrieb für die noch vorhandenen aber nicht fahrbereiten Autos der Marken Framo, zusätzlich wurden dringend benötigte Artikel für den täglichen Bedarf wie Handwagen, Öfen und Kartoffelkörbe hergestellt.
Erst 1948 konnte die Wiederaufnahme der Autoproduktion erfolgen. Aus vorhandenen Ersatzteilen und auf vorhandenen Maschinen entstand der Kleintransporter V 501.
Im Jahr 1951 kamen die ersten Neuentwicklungen, der V 901 und der V 902 auf den Markt.
Ab 1953 wurde systematisch an der Entwicklung von Kleintransportautos in einer großen Breite von Spezialaufbauten gearbeitet. Als sichtbares Zeichen eines absoluten Neuanfangs erfolgte 1957 eine Umbenennung der früheren Marke Framo in "Barkas", die Hauptproduktion wurde im Folgejahr nach Chemnitz verlegt und mit den Motorenwerken und den Fahrzeugwerken vereinigt; der Typ Barkas B 1000(mit einem Zweitakt-Motor mit 900 cm³ Hubraum und 28 PS (=20,6 kW)) ging 1961 in Serie. Unter der Leitung der IFA wurde er nun in großen Stückzahlen produziert und auch in das Ausland geliefert.